Katholisches Leben in Meschede und Bestwig

Heimkehr nach Mindanao

Am Fest des hl. Benedikt, dem Gründungsfest des Klosters, lädt die Gemeinschaft viele Gäste zum Abendessen ein. Foto: Pater Maurus

Von Pater Maurus Runge OSB, Missionsprokurator

Welcome back – Willkommen zurück!“ stand in großen Lettern auf dem Schwarzen Brett, als ich am Abend des 10. Juli 2025 im Kloster St. Benedikt in Digos auf den Philippinen ankam. Für mich war es tatsächlich eine Heimkehr: Vor über 20 Jahren habe ich hier ein Jahr gelebt und studiert. Nun war ich zurück – eingeladen von Pater Prior Philip, um bei der MBCC (Mindanao Benedictine Cistercian Convention) Impulse zum Thema „Pilger der Hoffnung“ zu geben und die Gemeinschaft zu besuchen.

Eine junge Gemeinschaft mit vielen Aufgaben

Das Kloster in Digos wurde am 11. Juli 1983 gegründet – von deutschen und koreanischen Mönchen auf Einladung des Bischofs, der ein geistliches Zentrum in seiner Diözese wollte. Heute gehören 20 philippinische Mitbrüder dazu, vier von ihnen sind in der Ausbildung. Immer wieder schauen auch junge Männer als „Observer“ vorbei, um das Leben im Kloster kennenzulernen.

Die Mönche betreiben zwei Gästehäuser, eine Klinik, eine kleine Landwirtschaft, Milch- und Kakaoverkauf sowie ein Stipendienprogramm für Jugendliche. Sie helfen in der Pastoral und unterstützen die Benediktinerinnen vom Eucharistischen König, die auf demselben Gelände leben. Sogar Missionare konnten sie schon aussenden – nach Kuba und bis nach St. Ottilien.

Fest des heiligen Benedikt

Ich kam pünktlich zum Gründungstag, dem 11. Juli. Am darauffolgenden Sonntag feierte die Gemeinschaft Benediktsfest mit vielen Gästen. Nach der Vesper öffnete das Kloster seine Türen für ein reichhaltiges Buffet – Spanferkel durfte nicht fehlen. Besonders bewegend: Ehemalige Brüder reisten mit ihren Familien an, um mitzufeiern.

Begegnungen in Davao

In der folgenden Woche besuchte ich das Studienhaus St. Anselm und das Regionalseminar REMASE in Davao. Beide liegen auf einem Hügel, den man „Klein-Vatikan“ nennt. Dort hatte ich selbst studiert. Heute lebt wieder ein Mitbruder aus Digos dort. Es gibt Überlegungen, das Haus stärker zu öffnen – für Mönche aus anderen Ländern, die in Davao Theologie oder Pflegeberufe studieren.

Auch ein Wiedersehen mit einem früheren Professor bewegte mich: Abel Apigo, heute Bischof von Mati, nahm sich zwei Tage für uns Zeit. Mit ihm besuchten wir die Karmelitinnen von Mati. Die acht Schwestern leben streng klausuriert, doch ihr Lächeln wirkte ansteckend.

Ordensfrauen mit Tatkraft

Ein weiterer Besuch führte zu den Trappistinnen in Polomolok. Rund 30 Schwestern leben dort, betreiben ein Exerzitienhaus und backen italienisches Gebäck, vor allem Panettone. Ihre Oberin, Mutter Giovana aus Italien, brach wenige Tage später nach Syrien auf, um die Gemeinschaft in Homs zu besuchen – ein Zeichen der weltweiten Vernetzung.

Die letzten Tage verbrachte ich bei den Benediktinerinnen in Ulas/Davao, die Gastgeberinnen der MBCC waren. Etwa 70 Schwestern und Brüder von ganz Mindanao kamen dort zusammen. Die Tage verbanden spirituelle Ernsthaftigkeit mit der typischen philippinischen Lebensfreude. Gesang, Tanz und gemeinsame Feste gehörten dazu. Papst Franziskus hat gesagt: „Wo Ordensleute sind, dort ist Freude!“ – hier habe ich das erlebt.

Zum Programm gehörte auch ein Ausflug ans Meer. Beim „Island Hopping“ bestaunten wir kleine Inseln und die Schönheit des Pazifiks.

Ein einfaches Leben, reich an Freude

Die Menschen auf den Philippinen haben oft wenig Besitz. Doch sie teilen das Wenige mit anderen – und das mit großer Gastfreundschaft. Mich hat das beschämt, wenn ich an unsere Kultur des Überflusses denke. Ein Lächeln reicht hier, um Türen und Herzen zu öffnen.

Fazit einer Heimkehr

Zwei Wochen habe ich in Digos und Umgebung verbracht. Ich sah ein junges Kloster voller Leben, engagierte Ordensfrauen, herzliche Begegnungen und eine Kirche, die trotz bescheidener Mittel wächst. Ich wurde aufgenommen, als sei ich nie fort gewesen.

Für mich war es tatsächlich Heimkehr – und ein Geschenk, die Freude und Hoffnung dieser Menschen neu zu erleben.

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