
Kinder der Wir-Kitas trugen am 24. September auf dem Stiftsplatz in Meschede zusammen, was sie gesammelt hatten. Foto: Andreas Beer
Meist landet er im Müll. Doch bei uns wird der kleine Blechdeckel zum Zeichen der Hoffnung: In den katholischen WIR-KITAs sammeln Kinder Kronkorken – nicht für den Spaß, sondern für schwerkranke Kinder. Eine einfache Geste mit großer Wirkung.
Was für die meisten nur ein kleines Stück Blech ist, wird im Pastoralen Raum Meschede-Bestwig zur Währung der Nächstenliebe. Unter dem Motto „Jeder Kronkorken zählt!“ haben die heimischen zwölf katholischen WIR-KITAs eine beeindruckende Sammelaktion ins Leben gerufen. Ziel ist es, mit einer alltäglichen Geste schwerkranken, traumatisierten und sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu helfen. Der Erlös kommt vollständig dem Schmallenberger Verein „Lächelwerk e.V.“ zugute.
Auch Renate Leifert, zuständige Regionalleitung der WIR-KITAs und Vertreterin des Trägers, ist von der Initiative begeistert: „Das Projekt ‚Jeder Kronkorken zählt‘ ist ein herausragendes Beispiel für gelebte Gemeinschaft und soziales Verantwortungsbewusstsein. Es erfüllt uns als Träger mit großer Freude zu sehen, wie unsere Einrichtungen mit solchen kreativen Ideen nicht nur Gutes für andere tun, sondern auch den Kindern wertvolle Lektionen über Nachhaltigkeit und Hilfsbereitschaft vermitteln.“
„Jeder einzelne Kronkorken ist eine kleine gute Tat. Die Kinder lernen, dass sie so zu etwas ganz Großem beitragen können.“
Die Idee ist einfach wie wirkungsvoll: In allen zwölf Kindertageseinrichtungen stehen gut sichtbare Sammelkisten bereit. „Es ist eine wunderbare Möglichkeit, schon den Kleinsten zu zeigen, dass man ohne großen Aufwand Gutes tun kann“, erklärt Stephanie Kaiser, Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Meschede. „Jeder einzelne Kronkorken ist eine kleine gute Tat. Die Kinder lernen, dass sie so zu etwas ganz Großem beitragen können.“
Doch was macht die kleinen Metalldeckel so wertvoll? Sie bestehen aus Weißblech, einem wertvollen Stahl-Rohstoff. Während der Wert eines einzelnen gering ist, liegt in der Masse die Kraft: Eine Tonne, also rund 500.000 Stück, kann je nach Schrottpreis mehrere hundert Euro einbringen. Noch wichtiger ist der ökologische Aspekt: Stahl lässt sich unendlich oft ohne Qualitätsverlust recyceln. Das Sammeln leistet somit einen Beitrag zum Umweltschutz, da die Wiederverwertung enorme Mengen an Energie und CO2 spart.
Die Sammelaktion findet flächendeckend im Pastoralen Raum statt. Beteiligt sind die WIR-KITAs Christkönig in Bestwig, St. Anna in Nuttlar, St. Joseph in Ostwig, St. Andreas in Velmede, St. Barbara in Ramsbeck, St. Jakobus in Remblinghausen, St. Nikolaus in Freienohl und Wennemen, St. Johannes in Eversberg sowie die drei Mescheder Einrichtungen St. Walburga, St. Raphael und St. Franziskus.
Der Erlös der Aktion geht an das „Lächelwerk“, ein Krebs- und Sozialprojekt, das junge Menschen in Notlagen unterstützt. Der Verein hilft Familien in schweren Zeiten, finanziert Therapien, Medikamente oder Auszeiten und erfüllt letzte Herzenswünsche. Die seit 2017 laufende Kronkorken-Sammelaktion ist dabei eine wichtige Einnahmequelle.
„Die Kinder können so nicht nur was Gutes tun, indem sie Spenden sammeln, sondern sie tragen auch aktiv dazu bei, die Umwelt zu schützen und Abfall zu vermeiden.“
Uwe Susewind, Initiator der Kronkorken-Sammelaktionen zeigt sich hocherfreut über die neue Partnerschaft. „Ich freue mich sehr, dass die WIR-KITAs mit an Bord sind und die Aktion so aktiv unterstützen“, so Susewind. Allein im letzten Jahr hat er an mehr als 80 Sammelstationen im Sauerland über 50 Tonnen Kronkorken eingesammelt. Er betont die doppelte Wirkung des Engagements der Jüngsten: „Die Kinder können so nicht nur was Gutes tun, indem sie Spenden sammeln, sondern sie tragen auch aktiv dazu bei, die Umwelt zu schützen und Abfall zu vermeiden.“
Schon im September haben die Kinder die ersten Säcke mit gesammelten Kronkorken stolz an das Lächelwerk e.V. übergeben und füllen mit viel Eifer weiter die Sammelbehälter in den WIR-KITAs.
„Wenn Kitas, Familien und engagierte Partner an einem Strang ziehen, wird aus vielen kleinen Beiträgen eine riesige Unterstützung.“
Dass aus den Kronkorken eine stattliche Spende wird, ist der starken Gemeinschaft zu verdanken. Familien sind aufgerufen, Freunde und Nachbarn zum Mitsammeln zu animieren. Mit dem Rotary Club Meschede-Warstein steht zudem ein starker Partner für die Logistik bereit. „Diese Aktion zeigt eindrucksvoll, was wir als Gemeinschaft bewegen können“, betont Stephanie Kaiser. „Wenn Kitas, Familien und engagierte Partner an einem Strang ziehen, wird aus vielen kleinen Beiträgen eine riesige Unterstützung.“ Nun hoffen alle Beteiligten auf prall gefüllte Sammelkisten, um möglichst viele Kinderaugen zum Lächeln zu bringen.
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